In Europa gab es noch vor mehreren hundert Jahren ausgedehnte Waldgebiete, in denen man sich leicht verlaufen konnte – und zwar für Tage. Heute sind davon nur noch einige Nationalparks übriggeblieben.
In Deutschland und der Schweiz macht der Wald noch ein Drittel der Gesamtfläche aus. Dabei brauchen wir Wälder für den Erhalt unseres Lebensraums. Wälder erfüllen mehrere Funktionen.
Ein Wald ist ein Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Er ist ein komplexes Ökosystem, in dem sich viele Arten angesiedelt haben. Wenn wir die Biodiversität nachhaltig erhalten wollen, kommen wir ohne Wälder nicht aus.
Sie sind Nahrungslieferant – zum Beispiel Pilze und Wild – und ein Wirtschaftsfaktor. Heute ist der Wald fast ausschließlich durch den Menschen geprägt, einen echten Naturwald gibt es in Europa nur noch selten.
Wald reguliert die Temperatur
Gleichzeitig hat der Wald auch eine Funktion für die Luft und das Klima. Er speichert große Mengen Kohlenstoff und kann die Temperaturen in der Umgebung senken. Außerdem spielt er eine große Rolle bei der Verdunstung.
Die größten Kohlenstoffspeicher sind derzeit die Wälder im Amazonasgebiet, die aber durch Abholzung bedroht sind. Auch in Asien werden immer mehr Flächen gerodet.
Wenn der Waldbestand weltweit zurückgeht, kann weniger Kohlenstoff gespeichert werden. Wenn die Menschheit gleichzeitig immer mehr CO₂ produziert, wird sich unweigerlich das Klima verändern.
Weltweit werden die Temperaturen an Land und im Meer steigen. Das wird das Wetter verändern, wir werden stärke Stürme, Winter und trockenere Sommer bekommen.
Mit einer nachhaltigen Waldwirtschaft, die auch dem Naturwald wieder einen Raum gibt, kann gegengesteuert werden. Das wird aber nur dann funktionieren, wenn Wälder weltweit geschützt werden und Abholzung im großen Stil ein Ende findet.