Fisch ist ein wichtiges und gesundes Nahrungsmittel, er enthält Fettsäuren, die wir nicht selbst produzieren können, und Jod, das unsere Schilddrüse braucht. Aber in den vergangenen Jahren ist Fisch in Verruf gekommen.
Grund ist die Überfischung. Weltweit werden die Fischbestände immer geringer. Zwar verabreden Länder und die Vereinten Nationen sowie Handelsorganisationen immer wieder Fangquoten, aber nicht jeder hält sich daran.
Die EU legt zum Beispiel Fangquoten für ihre Mitgliedsländer fest, die aber auch kritisch gesehen werden. Der Kabeljau, eine der am meisten bedrohten Arten, darf eigentlich gar nicht mehr gezielt gefischt werden.
Für Seezungen und Aale gelten sehr restriktive Bestimmungen. Im Mittelmeer gibt es Höchstmengen für Garnelen, im Schwarzen Meer für den Steinbutt.
Wirtschaftsinteressen spielen eine Rolle
Allerdings darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die EU-Bestimmungen aus einer Abwägung zwischen Nachhaltigkeit und wirtschaftlichen Interessen bestehen. Fischer haben eine große Lobby, wie man jüngst am Streit zwischen Frankreich und Großbritannien um Fanglizenzen sehen konnte.
Umweltverbände fordern weiterreichende Maßnahmen, um einen nachhaltigen Fischfang zu ermöglichen. Im Bereich des Roten Krills, der für Fischöl verwendet wird, werden zum Beispiel sehr niedrige Fangquoten festgelegt und neue Techniken eingesetzt, die Beifang vermeiden sollen. Der WWF fordert, dass Rückwurf noch strenger vermieden wird. Das kann dadurch gewährleistet werden, dass man bestimmte Gebiete – wie solche mit Jungfischen – gezielt meidet.
Weiterhin wird gefordert, dass umweltschädliche Subventionen, zum Beispiel für unnötig große Flotten, gekürzt werden. Eine nachhaltige Fischerei ist nur möglich, wenn die Fangmengen so reduziert werden, dass die Bestände aller Fischarten eine Chance haben, sich zu erholen. Als Verbraucher kann man mitmachen: Indem man Fisch aus nachhaltiger Produktion kauft.